Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit

Wer du bist, definiert nicht, wer du sein wirst. Es definiert nur die Gegenwart, nicht die Zukunft. Es definiert nur eine Momentaufnahme deiner selbst. Die Vergangenheit bestimmt im Gegenzug nur, was du für einen kurzen Moment aufgrund ehemaliger Erfahrungen über eine bestimmte Situation denkst. Die Vergangenheit bestimmt aber nicht deine zukünftigen Handlungen, wenn du es nicht zulässt. Die Erfahrungen der Vergangenheit beeinflussen zwar dein Denken und deine grundsätzliche Meinung, aber wenn du dich loslöst von all deinen Emotionen, bist du wie ein unbeschriebenes Blatt, wie ein leeres Pergament. Du gehst unvoreingenommen an jede Situation hin und lässt keine Emotion dein Denken beinflussen.

Soweit die Theorie. Doch in der Praxis sieht alles ganz anders aus. Wir können uns noch so oft einreden, dass wir uns emotionslos, unvoreingenommen an ein Problem heranwagen. Aber trotzdem spielen die Erfahrungen der Vergangenheit immer mit. Egal ob gute oder schlechte Erlebnisse, jede noch so kleine Erfahrung hilft bei Entscheidungsfragen – oder hindert uns auch davor, rasche Lösungen zu finden. Wie man es dreht und wendet, jede noch so kleine Erinnerung beeinflusst unser Denken. Sei es im Alltag, in dem man sich zum Beispiel an die heisse Herdplatte erinnert, oder in Liebesdingen, wenn man sich an vorige Liebschaften und deren Eigenheiten erinnert. Man nimmt immer die Erfahrungen als Grundlage um sich in der Gegenwart zu entscheiden, wie man auf eine gewisse Situation reagiert. Grundsätzlich schlecht ist das ja nicht. Somit kann man sich vor eventuellen negativen Erfahrungen schützen, die man bereits durchlebt hat. Aber nur Gutes bringt es auch nicht. Denn je nachdem, wie fest man sich von gewissen Erlebnissen beeinflussen lässt, kann es sein, dass man sich damit auch die Zukunft ein klein wenig verbaut. Sei es gerade in Liebesdingen. Dort hat sicher jeder von uns schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Sei es mit mühsamen Eigenheiten des Partners, Vertrauensmissbrauch… Es gibt sicher Etliches. Und meist projiziert man die schlechten Erfahrungen der vorherigen Beziehung auf die Neue, was schwierig für den neuen Partner sein kann. Dieser muss nämlich höhere Ansprüche erfüllen, besser sein, als der Vorige. Klar, das ist gerade etwas hart ausgedrückt, aber ist es nicht so, dass wir immer ein bisschen vergleichen? Denn das liegt im Naturell des Menschen, der Vergleich. Und auch hier spielen die Erfahrungen wieder mit. Um das zu verhindern, muss man unvoreingenommen und ohne jegliche Gedanken an schlechte oder auch gute vorherige Zeiten an die neue Beziehung rangehen. Aber genau das ist schwierig. Der Mensch ist ein Denkertier – oder meistens zumindest. Deshalb ist es einiges schwieriger, die Gedanken auszuschalten. Es ist beinahe unmöglich. Ich persönlich versuche immer wieder meine Erinnerungen und Erfahrungen hinten anzustellen, um möglichst unvoreingenommen zu sein. Aber es klappt nicht immer und ich ertappe mich wieder dabei, zu vergleichen. Gänzlich schlecht ist das ja nicht, aber auch nicht wirklich gut. Es ist so ein Zwischending, bei dem jeder für sich selbst wissen muss, wie viel er sich beeinflussen lassen will. Denn ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Was für mich zu viel Beeinflussung ist, ist für eine andere Person gerade die richtige Menge. Und so ist jeder Mensch verschieden. Zum Glück, sonst wäre es ja langweilig. Und so wie ich jetzt in diesem Moment bin, werde ich in fünf Minuten nicht mehr sein, denn dann sind wieder fünf Minuten meines Lebens vergangen. Und so bleibt es spannend. Wer ich jetzt bin, werde ich nie mehr sein, ein ständiger Wandel. Aber ich versuche zumindest mir nicht meine Zukunft zu verbauen, indem ich zu viel in der Vergangenheit herumbuddle. Denn ändern kann ich die Vergangenheit nicht, nur die Zukunft.

Myanmar – ein Land vor unserer Zeit

Vor knapp zwei Jahren, im März 2019, durfte ich mit meinem zukünftigen Mann Burma/Myanmar entdecken. Ich arbeite im Reisebüro und habe von einem unserer „Partner“ ein super Angebot bekommen und gleich gebucht, ohne zu wissen, was uns erwartet. Ich bin zuvor noch nie in Asien gewesen, es war unser zweiter Langstreckenflug und sowieso – ein „Asien-Starter-Land“ ist Myanmar ganz sicher nicht.
Trotzdem empfehle ich es jedem! Was wir Europäer schon längst vergessen haben, zeigten uns die Menschen dort auf ein Neues. Vom Bauen der eigenen Hütte, übers Einander-Helfen bis zur generellen Freude am Leben – es war eine Reise durch die Zeit. Fernab von Stress und Alltagsproblemen tuckerten wir über den Irrawaddy – den Fluss, der quer durch Myanmar fliesst. Die zweieinhalb Wochen fühlten sich einerseits wie ein paar Tage und andererseits wie ein ganzes Jahr an. Wir haben die Zeit völlig vergessen. Und wie schon bei Lesotho können wir Europäer uns ein grosses Stück von der einheimischen Bevölkerung abschneiden. So wie die dort ihr Leben geniessen, werden wir es nie schaffen. Wir mit unseren „Third-world-Problems“ haben keine Augen für die Schönheit der Einfachheit, für das harmonische Zusammenleben Verschiedener oder einfach nur für die Einzigartigkeit des Augenblicks.

Als wir vor Ort mit einer Einheimischen gesprochen haben, meinte diese voller Freude, sie hofft, einmal als Europäer/Schweizer wiedergeboren zu werden (Buddhismus -> je besser man das Leben führt, desto „besser“ wird man wiedergeboren). Wir haben damals gelacht und ihr erklärt, dass das Leben als Europäer nicht besser sei als ihres. Im Gegenteil… Als wir ihr dann erklärt haben, mit welchen Problemen wir zu „kämpfen“ haben, hat sie es dann verstanden. Trotz dessen, dass unsere Kulturen so unterschiedlich sind, kann Jede von der Anderen noch viel lernen. Wir Europäer aber mehr von ihnen… Ich meine, was bringt es uns, Geld zu „scheffeln“, sich nie etwas zu gönnen, damit man dann im Alter etwas davon hat? Das Ganze bringt nichts, wenn man plötzlich zum Beispiel von einem LKW überfahren wird. Wo geht das Geld dann hin? Im besten Fall an die geliebten Verwandten, im schlimmsten Fall an den Staat… also sollten wir nicht auch etwas mehr das Leben geniessen, die Sekunden, die uns bleiben, mit den Liebsten verbringen, etwas weniger die Zukunft planen (die sowieso anders kommt als man denkt) und mehr den Moment bis ins Kleinste auskosten? Vor allem jetzt, in dieser momentan schwierigen Zeit, wird es immer wichtiger, jeden noch so kleinen Augenblick versuechen zu geniessen. Es ist für alle schwierig. Das Reisen fehlt mir sehr, auch die sozialen Kontakte und viele andere Dinge, auf die ich schon länger verzichte. Und genau deshalb ist es so wichtig zu leben wie die Burmesen: Den Moment geniessen, komme was wolle! Denn es kann schon morgen vorbei sein. Trotz Wellblechhütte ohne Tür haben die Burmesen ein „besseres“ Zuhause als manch ein Europäer. Und genau das sollten wir wieder lernen – mit dem zufrieden sein, das wir haben. Auch wenn es noch so „klein“ erscheint, wenn es Freude macht, ist es das Grösste überhaupt. Und genau deshalb denke ich in letzter Zeit immer öfter an Myanmar zurück – damit mir selber wieder klar wird, was eigentlich zählt. Und nebenbei kann ich damit auch ein wenig mehr überspielen, wie ich das Reisen jeden Tag mehr vermisse. Vor allem das Reisen in solche Länder, von denen wir profitieren können. Bei denen es scheint, dass sie so arm sind und doch sind sie tausendmal reicher als wir. Wir haben nur vergessen, wie man richtig Prioritäten setzt…

Wolf – Bestie oder Lehrplatz?

So, ich melde mich mal wieder mit etwas Gedankengut von meiner Seite. In letzter Zeit hatte ich einiges Privates, was meine Zeit abverlangt hat. Aber jetzt sitze ich an einem Pool in Thailand und habe wieder einmal etwas Zeit, um mich meinem Blog zu widmen.

 

Dieses Mal möchte ich mich dem Thema „Wolf“ widmen. Der Wolf ist bei uns in der Schweiz praktisch nicht mehr heimisch. Nur noch selten begegnet man ihm oder seinen Spuren. Die Bevölkerung ist geteilter Meinung über dieses durchaus interessante Tier. Viele Schafbauern verachten den Graupelz, da er ihnen die Lebensgrundlage wegfrisst. Obschon es hier geeignete Lösungen gäbe (Hirtehunde, geeignete Einzäunungen, Hütelamas (!)), werden von diesen aufgrund Budgetmangels selten Gebrauch gemacht. Denn so ein top ausgebildeter Hütehund kostet gerne einmal der Betrag eines Kleinwagens! Andere Menschen wiederum möchten den Wolf in der Schweiz behalten, da dieser die natürliche Lebensbalance wieder herstellt. Zurzeit haben wir zu viel Steinwild (vor allem Gämsen), welches unsere Bergpflanzen wegfrisst. Wieder andere leben schlichtweg in purer Angst vor dem grauen Tier. Doch was hat es mit dieser Angst überhaupt auf sich?

 

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst einmal eine Zeitreise machen und zwar in die Steinzeit. Damals haben die Menschen den Wolf beobachtet, von ihm Jagdweisen erlernt. Ausserdem ist man auf die Idee gekommen, den Wolf bei sich aufzuziehen und dessen Beschützerinstinkt für sich zu nutzen. Dadurch hat man den heutigen Haushund „gezüchtet“. Lange ist das gut gegangen, die Menschen und die Wildtiere haben harmonisch miteinander im Einklang gelebt, der gegenseitige Respekt war hergestellt. Aber je grösser die Bevölkerung geworden ist, umso kleiner ist der Lebensraum der Wildtiere geworden. Die Wölfe haben sich im Mittelalter immer mehr in die Enge gedrängt gefühlt, sind hungrig geworden. Denn die Menschen haben ihnen die Nahrungsgrundlage weggenommen, indem sie die Wälder leergejagt haben. Also mussten sich die Wölfe ein anderes Fressen suchen und sind den Dörfern und Kleinstädten immer näher gerückt. Vereinzelt hat man von Angriffen auf Menschen gehört und diese natürlich umso dramatischer ausgeschmückt. Bald sind die Fabeln über Isegrim und Co. berühmt geworden und die Angst vor dem Wolf ist immer mehr geschürt geworden. Man hat Hunde auf ihre Vorfahren abgerichtet und die Wölfe zur Jagd freigegeben. Irgendwann hat man dann den Wolf in Europa ausgerottet und die natürliche Balance zwischen Fleisch- und Pflanzenfressern aus dem Gleichgewicht gebracht. Zu Beginn war das jedem egal, man hatte damals noch nicht den heutigen Wissensstand. Doch irgendwann hat man bemerkt, dass somit auch unsere Lebensgrundlagen zugrunde gehen, wenn die Natur nicht in Ordnung ist. Also hat man etliche Tierarten – darunter auch der Wolf – wieder angesiedelt. Aber mit dem Wolf sind auch wieder die Angriffe auf die Schafsherden gekommen. Ein ewiger Teufelskreis also.

 

Doch ist der Wolf wirklich so böse? Nein, denn von seiner Lebensweise könnten wir noch viel mehr lernen als nur die Jagdkunst der grauen Canidae. Seine Art des Zusammenlebens ist so viel fortschrittlicher als es die Unsere ist. In einem Wolfsrudel zB. führt das schwächste Mitglied bei einer Wanderung alle an, die stärksten schützen das Rudel von hinten und von der Seite. Wenn Wölfe gejagt haben, erhält jeder seinen Anteil und weiss jedes Mitglied wann es fressen darf. Ihre Lebensweise ist also einiges geordneter als Unsere. Ausserdem wird jedes Mitglied eines Rudels, egal ob schwarz, weiss, braun oder grau, gleich behandelt. Denn nur als Rudel sind die Wölfe stark. Ein einzelner Wolf ist schnell erschöpft, kann beinahe nichts erreichen. Aber ein Rudel kann „Berge versetzen“, wie man so schön sagt. Zudem denken Wölfe immer für die Gruppe und nie für die Einzelnen. Sie sind also nicht so egoistisch, wie wir es sind.

 

Fazit: Wir könnten einiges vom Wolf lernen, wenn wir nur wollten. Das „Problem“ mit den Wolfsangriffen könnten wir auch ganz einfach aus der Welt schaffen. Wir müssten uns nur der Mittel bedienen, die uns zur Verfügung stehen. Aber, wie der Mensch so ist, sind wir faul und wählen den einfachsten Weg: Die Jagd auf den Wolf. Aber bringen wir somit nicht auch unsere Lebensweise in Gefahr?

Ist es Liebe oder nur noch Bequemlichkeit?

Um sich diese Frage stellen zu können, müssen wir uns erst einmal in die Welt der Bücher begeben. Dort wird die Liebe meist als etwas schönes und positives dargestellt. Meist hört die Geschichte dann auch auf und die Leserin/der Leser erfährt nicht mehr, wie sich die Liebe der Protagonisten nach der Hochzeit anfühlt. Doch genau das wäre etwas, was die Leserinnen und Leser wissen sollten. Denn in Büchern und Filmen werden meist rosarote Brillen aufgesetzt und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Und wenn ein Buch oder ein Film einmal der Realität entspricht, dann verschwindet diese Form der Unterhaltung rasch aus den Verkaufsregalen, da niemand mit der nackten Realität konfrontiert werden will. Denn im echten Leben ist die Liebe nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen. Man streitet, man diskutiert, die rosarote Brille wird ausgezogen und es kehrt „Normalität“ ins Leben eines jeden Paares. Selten sieht man heutzutage noch ein älteres Ehepaar, bei dem der Mann seine Frau mit einem verträumt-verliebten Blick begutachtet oder bei dem die Frau dem Mann liebevoll über die Wange streichelt. Viel zu selten bleibt die Liebe über Jahre hinweg bestehen. Leider. Viel zu oft lässt man sich scheiden, da es nicht mehr so ist wie am Anfang. Aber es ist nie mehr so wie am Anfang. Denn die sich Liebenden lernen sich mit jeder Sekunde besser kennen und Bequemlichkeit fällt ins Leben ein. Am Anfang hat man sich noch die Mühe gemacht, einmal eine Überraschung für den anderen zu planen oder ihm ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Doch nach einiger Zeit denkt man sich immer mehr, dass der Alltag wichtiger ist. Man putzt lieber noch einmal die Wohnung oder geht länger arbeiten, anstatt sich einen schönen Abend mit dem Partner zu gönnen. Und immer mehr kommt das schleichende Gefühl, dass die Partnerin oder der Partner kein Interesse mehr hat. Aber man bleibt zusammen, denn es ist ja bis anhin auch gut gegangen. Und man spricht nicht miteinander. Denn miteinander über Probleme zu sprechen ist nervenauftreibend und mühsam. Man belässt es lieber beim Alten, obwohl man innerlich genau weiss, dass diese Haltung die Beziehung auseinanderbringen wird. Doch man verschliesst die Augen aus Bequemlichkeit. Man hört nicht hin, sieht nicht hin und sowieso: Man ignoriert die höchst alarmierenden Signale. Und irgendwann ist man soweit, dass man einander beinahe nicht mehr sieht. Man beginnt, sich auseinander zu leben. Und genau in diesem Moment ist es zu spät. Denn in diesem Moment ist aus der einst zarten und innigen Liebe eine kalte und abweisende Bequemlichkeit geworden. Die Fotoalben aus der Anfangszeit beginnen zu verstauben. Denn jedesmal, wenn man dieses Album aus jenem Sommer wieder hervorholt und sich anschaut, dann wird man noch wehmütiger. Traurig blickt man dann zum Partner, welcher sich gelangweilt vor dem Fernseher fläzt und sich irgendeine langweilige Sendung ansieht. Also stellt man das Album wieder weg, denn es wird nie mehr so sein. Und genau in diesem Moment wird es klar, dass etwas im Leben falsch gelaufen ist. Dass man sich viel zu lange der Bequemlichkeit hingegeben hat. Genau in diesem Moment bemerkt man, dass das Zusammensein nur noch darauf beruht, dass es viel einfacher ist, zusammen zu sein, als sich zu trennen. Denn man will ja keinen Streit in dieser Bequemlichkeit.

Aber wie kann man dieses Problem abwenden? Indem man sich immer am Riemen reisst und entgegen seiner ach so einlullenden Bequemlichkeit auch einmal etwas für den Partner macht. Ihn einmal überraschen oder mit ihm etwas tun, was man schon lange nicht mehr gemacht hat. Und man sollte sich einmal hinsetzen, all die schönen Momente durchgehen und sich der guten Zeiten bewusst werden, die einmal gewesen sind. Man sollte danach diese Zeiten wieder aufleben lassen und auch in hohem Alter sich noch einmal jung und verliebt fühlen dürfen. Und genau das lege ich jedem meiner Leser ans Herz, wenn sie in einer Beziehung sind: Legt euch auch nach ein paar Jahren noch ins Zeug und versucht die Liebe zu retten. In ihr den ausgelöscht geglaubten Funken entfachen und noch einmal in den Anfängen der Beziehung zu sein. Denn genau das bewart ein Paar davor, sich in Bequemlichkeit zu ertränken.

Die Magie des geschriebenen Wortes

Magie ist ja auf viele Arten und Weisen in unserer Welt vertreten. Sei es die Magie des Augenblicks, sei es die Magie der Liebe oder auch die Magie an und für sich. Darüber habe ich ja bereits schon einmal geschrieben. Ich möchte mich aber jetzt der Magie des geschriebenen Wortes widmen.

Was bedeutet dies genau? Für mich ist die Magie des geschriebenen Wortes die Kunst, jemanden mithilfe eines spannenden Romanes oder einer fesselnden Geschichte an einen anderen Ort zu bringen. Die Leserin oder der Leser kann sich dann von seinen irdischen Ängsten und auch dem stetigen Druck lossagen, kann sich in eine Welt verlieren, die anders und spannender erscheint, als die Unsre. Wenn die Worte weise gewählt und die Geschichte einen erkennbaren Leitfaden aufweist, so ist es ein Leichtes für den Autor die Leserschaft in eine andere Zeit zu bringen. In eine Zeit, in der sie Ritter oder Hofdame, Drache oder Einhorn, König oder Abenteurer sein können. In eine Zeit, in der man alles vergisst, was einen im grauen Alltag jeden Tag aufs Neue bedrückt. Wenn ich das Ganze von meiner Seite her betrachte, bin ich froh, dass ich mit „Tintenherz“, „Im Auge des Falken“, „Harry Potter“ und Co. aufgewachsen bin. Denn mithilfe von Cornelia Funke, Osanna Vaughn, Joanne K. Rowling oder auch all den unbekannten Sagenautoren konnte ich mich in eine Welt flüchten, die so viel magischer ist, als die Unsre. Ich konnte meine Sorgen und Ängste zu Hause lassen und bin meist für Stunden ganz woanders gewesen. Diese Lesezeit hat mir meine Kindheit versüsst und mir schlussendlich auch Freunde gebracht. In dieser Zeit habe ich aber auch vieles über das Leben und seine Eigenheiten gelernt. Ich habe gelernt, wie man sich in gewissen Situation verhalten soll. Genauso habe ich aber auch vieles an Grammatik und Rechtschreibung gelernt, was ich heute sehr begrüsse. Das Beste aber, was mir während dem Lesen passiert ist, sind die erwähnten Zeit- und Raumreisen. Und heute falle ich gerne wieder zurück in die Fantasiewelten meiner Kindheit, nur um dem stressigen Alltag des Erwachsenenlebens zu entfliehen.

Worte können aber auch etwas Negatives, eine „schwarze Magie“ hervorrufen. Dies, wenn die Worte zum Beispiel propagandistisch oder aufhetzend geschrieben sind. Des öfteren fallen mir in letzter Zeit Texte auf öffentlichen Netzwerken auf, die volksverhetzend und hassschürend sind. Klar, bei uns in der Schweiz herrscht Meinungs- und Pressefreiheit. Aber darf diese „Freiheit“ so weit reichen, dass sich dadurch mitten durch unser kleines Land solch ein grosser Graben öffnet und uns alle zu verschlingen droht? Klar, ich verstehe, durch all diese Themen, die uns in letzter Zeit derartig beschäftigt haben, werden immer mehr Stimmen laut, die Recht behalten wollen. Je lauter die eine Stimme wird, desto mehr will sie eine andere Stimme übertrumpfen. Deshalb werden auch die Texte im Internet, in Zeitungen, in der Werbung und auch sonst überall immer lauter. Diese Texte sprechen immer mehr Menschen an, immer mehr Menschen fühlen sich betroffen. Dies ist ja auch der Sinn der Sache. Denn die Texte werden von Experten geschrieben, die genau das hervorrufen wollen. Das Betroffensein. Denn ein Mensch, der sich in seiner Lebensweise bedroht fühlt, ist einfacher auf seine Seite zu ziehen, als einer, der sich sicher ist, dass ihm nichts passieren kann. Aber darf diese Volks(ver)hetze so weit gehen, dass wir unseren Nachbarn und Freunden misstrauen und ihnen gar Böses wollen? Und… hatten wir das nicht schon einmal, nur in einem anderen Land, welches gar nicht so weit entfernt von uns liegt? Deshalb, passt auf, was ihr irgendwo schreibt. Auch der kleinste Satz oder das kürzeste Wort kann seine Magie entfalten und je nach dem auf wen diese Magie fällt, kann sie schwarz oder weiss werden. Deshalb kann es auch sein, dass man guten Gewissens etwas schreibt und dies dann auf Menschen trifft, die das falsch aufnehmen. Was dann passiert, kann sich jeder denken. Und ist es nicht auch so, dass die gesprochenen Worte genauso eine Magie erwecken können, wie es die Geschriebenen tun? Denn genau die gesprochenen Worte sind dann diese, die einen Menschen immer mehr ins Unglück stürzen. Die gesprochenen Worte und die Mimik und Gestik, die man einem anderen Menschen entgegenbringt. Deshalb: Passt auf, was ihr sagt, tut und schreibt. Es kann in den falschen Hals gelangen und dann seine schwarze Magie entfalten.

Island – das Land aus Feuer und Eis – Teil 9

Leider fliegen wir heute nach Hause. Es ist der 08.01.2018 und noch ganz früh am Morgen. Das Auto ist bereits gepackt und wir fahren los. Zum Glück sind wir eine Stunde eher losgefahren. Denn als wir ungefähr in der Mitte des Weges sind, erwartet uns ein Schneesturm, eines Blizzards gleich. Auf der Strasse liegen sicher 20cm Schnee, welcher immer wieder weggeweht wird. Jedesmal wenn eine stärkere Windbö kommt, ergreift diese unser Auto und wirft es auf die andere Strassenseite. Zum Glück kommt uns niemand entgegen. Wir haben Angst, Angst den Flieger zu verpassen, Angst einen Unfall zu bauen, Angst nicht mehr nach Hause zu kommen… Der Wind pfeift und peitscht wütend gegen unser Auto, wir fahren nicht schneller als 30. Und plötzlich ist da kein Wind mehr, es ist gespenstisch ruhig,das Aussenthermometer fällt. Ich weiss genau, was das bedeutet. Wir befinden uns im Auge des Sturms… Hier ist es totenstill und eine eisige Kälte umgibt uns. Doch der Schein trügt. Wir fahren weiter und erneut packt uns eine Windbö mit solch einer Wucht, dass wir uns wieder auf der anderen Strassenseite befinden. Dennoch: Ich bin froh, aus dem Auge des Sturms draussen zu sein.

Immer mehr flaut der Wind ab und wir kommen dann endlich heil, aber etwas durchgerüttelt in Keflavik an. Wir geben den Schlüssel zum Haus ab, geben den Mietwagen ab und gehen zum Check-In. Wir sind aber viel zu früh, denn das Check-In hat noch nicht einmal geöffnet. Wir setzen uns also auf eine Bank und essen noch etwas Kleines zu Mittag. Dann endlich können wir die Koffer abgeben, gehen durch die Zollkontrolle, steigen ins Flugzeug ein und fliegen zuerst nach Kopenhagen, steigen um und fliegen dann mit der Swiss nach Hause.

Island – das Land aus Feuer und Eis – Teil 8

Es ist der 07. Januar 2018. Der Tag vor der Abreise. Heute ist Aufräumen und Putzen angesagt, denn morgen geht es ganz früh los, damit wir den Flug nicht verpassen. Was so alles innert einer Woche sich anstaut… Noch ein letztes Mal geniessen wir ein Bad im heissen Hotpot und gehen danach noch ein paar Schritte spazieren. Wir nehmen’s heute gemütlich, schliesslich haben wir ja alle auch Ferien!

Island – das Land aus Feuer und Eis – Teil 7

Heute fahren wir wieder einmal in die Gegend von Keflavik. Denn: Die berühmte Blue Lagoon wartet auf uns!

Die Fahrt dorthin ist auch sehr schön. Wir fahren an Gegenden vorbei, die scheinbar menschenleer sind und doch steht ab und zu ein Häuschen herum. Wie schön wäre doch das Leben hier oben… Keinen Streit mit den Nachbarn, da man ja auch keine Nachbarn hat, Ruhe… Wow!

Obschon wir bereits 11:00 Uhr in der Blue Lagoon sind, stehen dort etliche Menschen an. Zum Glück habe ich die Billets in weiser Voraussicht gekauft! Denn die Schlange zum Ticketkauf ist noch viel länger, als unsere…

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Wir müssen uns erst einmal wieder an den Schwefelgestank gewöhnen, der hier umso stärker ist. Ausserdem: Das Wasser ist milchig trüb, hm… Dafür ist es wunderschön warm und das natürliche Becken riesig! Wir waten durch die Beckenlandschaft und kommen dann zu den Schönheitsständen. Im Ticket inbegriffen ist eine Schlamm- und eine Algenpackung. Wie sich das wohl anfühlt?

Wir bekommen einen „Schlark“ Schlamm auf die Hand und müssen uns diesen im Gesicht verreiben. Er riecht etwas eigenartig und fühlt sich matschig an. Wir lachen dabei etwas unsicher, fühlen uns etwas eigenartig. Aber alle anderen machen es auch, nun denn! Nach ein paar Minuten sollen wir den Schlamm wieder abwaschen und zwar indem man einfach den Kopf ins Wasser hält. Na dann… Wir gehen wieder zum Stand und erhalten noch die „Algenpackung“. Wir bekommen ganz wenig von dem schleimigen, weisslichen Zeug auf die Finger und müssen uns das dann im Gesicht verteilen. Auch wenn es etwas nach Fisch riecht, so ist diese Paste doch angenehm kühl und wirkt auch ein wenig entspannend. Nach ein paar Minuten waschen wir es wieder ab und fühlen uns dadurch etwas jünger. Also ich zumindest…

Wir schwimmen weiter durch die Anlage und kommen dann zu einem Getränkestand. Wir haben es bitter nötig, etwas Flüssigkeit zu uns zu nehmen! Wir trinken also einen Skyrdrink mit Beeren und geniessen noch etwas die Wärme im Wasser, um dann auch wieder raus zu gehen und uns abzuwaschen.

Wir fahren nach Hause, dabei fahren wir am berühmten Selfoss vorbei. Es hat aber zu viele Leute (Cars voller Touristen!), weswegen wir daran vorbeifahren. Wir kommen zu Hause an, machen uns eine Schüssel Popcorn und geniessen noch etwas die Zeit zusammen.

Island – das Land aus Feuer und Eis – Teil 6

Heute ist ein eher gemütlicher Tag. Wir fahren gegen Mittag nach Reykjavik, um noch etwas shoppen zu gehen. Schliesslich brauchen wir noch ein paar Souvenirs mehr!

Ausserdem sitzen wir noch in ein Café an einem der Plätze in Reykjavik und beobachten die Menschen dort. Es ist sehr interessant, wer da so herumläuft! Was ich dazu noch sagen muss: Der Kaffee in Island schmeckt wirklich ausserordentlich gut! Es gibt auch ungefähr dreimal so viele Sorten wie bei uns…

Am Nachmittag dann sitzen wir in unseren Hotpot und geniessen den Sonnenuntergang. Auch wenn das Wasser heiss ist und nach Schwefel stinkt, so ist es doch eine willkommene Entspannung!

Leider gibt es hier keine Bilder… Irgendwie hat es mir die Hälfte der Bilder gelöscht…

Island – das Land aus Feuer und Eis – Teil 5

Wow, schon Teil 5… Heute, am 4. Januar, wären wir theoretisch zu einem Gletscher gefahren und hätten dort eine Gletscherwanderung gemacht mit Führer. Es wäre ein Gletscher in der Nähe des Eyjafjallajökull gewesen… Doch in der Praxis sieht das etwas anders aus… Das Wetter spielt nicht so mit, weswegen es gefährlich gewesen wäre, auf dem Gletscher herumzuwandern. Deshalb fahren wir heute in Richtung Snaefellsnes-Halbinsel nach Westisland, um dort in ein Wikinger-Saga-Museum zu gehen.

Auf der Hinfahrt entdecken wir noch ein paar Isländer, welche wir mit ein paar Äpfeln füttern – das dürfen diese Pferdchen fressen.

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Die Fahrt nach Snaefellsnes erweist sich als äusserst abenteuerlich. Unser Tank geht langsam etwas zur Neige, aber zum Glück hat es eine Tankstelle am Strassenrand. Doch dann der Schock: Die Tankstelle funktioniert einfach nicht! Mist! Wir fahren also weiter, im Unwissen, wie viel Restbenzin noch im Tank ist. Bis zur nächsten Tankstelle geht’s noch 50km, das gelbe Tankzeichen blinkt schon… Aber mit Ach und Krach haben wir es dann schlussendlich doch noch geschafft! Wir betanken den Toyota und fahren dann weiter, in Richtung Borgarnes, wo das Wikingermuseum ist.

Und endlich, nach ein paar weiteren Kilometern kommen wir endlich im kleinen Dörfchen Borgarnes an. Auf dem Wasser treibt Packeis, etwas, was wir alle noch nie gesehen haben…

Das Museum selber ist relativ weit hinten im Dorf. Wir lassen uns von der Egilssaga verzaubern und lernen etwas mehr über das raue, aber glückliche Leben auf Island. Voller neuem Wissen fahren wir dann nach Hause, wollen noch eine kleine Fahrt quer durchs Land machen. Blöderweise ist dieser Weg im Winter gesperrt, was wir aber erst nach ungefähr zwei weiteren Stunden Fahrt herausfinden… Egal! Wir drehen wieder um und fahren nach Hause.